Jedes Jahr im Juli feiert die Diözese Würzburg das Hochfest ihrer Bistumspatrone Kilian, Kolonat und Totnan. Die Verehrung der im siebten Jahrhundert in Würzburg ermordeten Märtyrer blickt mittlerweile auf eine über tausendjährige Tradition zurück.
Die Geschichte der Frankenapostel
Kilian, Kolonat und Totnan heißen die drei Frankenapostel. Sie werden besonders im Bistum Würzburg verehrt, weil sie in der Stadt am Main vor über 1300 Jahren den Märtyrertod erlitten haben. Während der Kilianifestwoche vom 7. bis 14. Juli sind ihre Häupter im Kiliansdom aufgestellt und Ziel tausender Menschen aus der gesamten Diözese. Als Bistumspatrone finden sie besondere Verehrung. Um 686 kamen die Missionare aus Irland an den Main, um den christlichen Glauben zu verkünden, zu taufen und zu firmen. Im damals schon befestigten Ort Würzburg („Castellum Wirziburg") fanden sie dabei guten Anklang bis sie durch ihre Lehre mit dem regierenden Herzogshaus in Konflikt gerieten und deshalb im Jahr 689 umgebracht wurden. Zeugin der Mordtat war die Christin Burgunda, die durch die Missionspredigten stark beeindruckt den Glaubensboten half und ihre Zelle an die Kapelle anbauen ließ, in der bei Nacht der dreifache Mord geschah.
Näheres zur Vita der Frankenapostel findet sich in den beiden ältesten Lebensbeschreibungen der Heiligen, der „Passio minor" aus dem achten Jahrhundert und der „Passio maior" aus dem neunten Jahrhundert. „Fest miteinander vereint ließen sie alles zurück und brachen von ihrem Vaterland auf", heißt es in der „Passio minor" über die Fahrt von Irland nach Germanien. Über ihr Martyrium ist in der „Passio minor" zu lesen: „Zur Nachtzeit, als sie einmütig zum Lob Gottes vereint waren, trat der Henker zu ihnen, das Schwert gezückt, gewissermaßen gerüstet, sie, die Freunde Gottes nach dem Befehl der Geilana, der Gattin des Herzogs Gozbert, zu töten."
... und ihrer Verehrung
Das Grab der Frankenapostel zog über die Jahrhunderte hinweg Landsleute und Pilger an. Reliquien der Heiligen ruhen im Kiliansschrein in der Kiliansgruft der Neumünsterkirche, die Häupter werden während des Jahres in einem Bergkristallschrein im Altar des Domes aufbewahrt. Zahlreiche Patrozinien fränkischer Gotteshäuser weisen auf die besondere Wertschätzung der Frankenapostel hin. Rund um das Hochfest der Frankenapostel am 8. Juli haben sich neben der Kilianiwallfahrtswoche auch weltliches Feiern und Handeln angesiedelt: das Kilianivolksfest in Würzburg mit Fahrgeschäften und Unterhaltung sowie die Kilianimesse im Herzen Würzburgs.
In der so genannten Kilianioktav, den Tagen der Wallfahrt, finden neben den Gottesdiensten für Pilger aus den einzelnen Dekanaten des Bistums Würzburg unter anderem auch Gottesdienste für Menschen mit Behinderung, Ordensleute, Handwerker, Kirchenmusiker und Pfarrhaushälterinnen im Würzburger Dom statt.